Immer mehr Grower entscheiden sich für fertige Stecklinge statt Samen – und das aus gutem Grund: Stecklinge sparen Zeit, sind genetisch stabil und bieten einen einfachen Einstieg ins Growing. Doch auch bei der Aufzucht von Stecklingen gibt es wichtige Punkte zu beachten, um gesunde Pflanzen mit hohem Ertrag zu erzielen.
In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie du mit Stecklingen optimal growst, welche Fehler du vermeiden solltest und wie du das Beste aus deiner Ernte herausholst.
Warum Stecklinge?
Die Aufzucht von Stecklingen hat gegenüber Samen viele Vorteile:
Keimphase entfällt – Du startest direkt mit einer jungen Pflanze.
Genetische Sicherheit – Du weißt, was du bekommst (z. B. Ertrag, Wirkung, Wachstum).
Zeitersparnis – Ideal für effizientes Indoor- oder Outdoor-Growing.
Hohe Erfolgsrate – Stecklinge sind robuster als Keimlinge.
Gerade für Anfänger oder kommerzielle Grower ist das eine ideale Ausgangsbasis.
Worauf bei Stecklingen achten?
Nicht alle Stecklinge sind gleich – hier die wichtigsten Qualitätsmerkmale:
Gesundheit der Pflanze: Keine gelben Blätter, keine Schädlinge, kein Schimmel.
Starke Wurzeln: Der Steckling sollte bereits gut durchwurzelt sein.
Frische & Feuchtigkeit: Der Steckling darf weder ausgetrocknet noch matschig sein.
Sortenwahl: Kenne die Eigenschaften (Wuchsform, Blütezeit, Ertrag) deiner gewünschten Genetik.
Tipp: Achte beim Bezug auf vertrauenswürdige Quellen mit positiven Bewertungen.
Stecklinge richtig eingewöhnen
Stecklinge haben oft einen Transport oder Umzug hinter sich. Gib ihnen Zeit zur Anpassung:
Quarantäne (2–3 Tage): Halte neue Stecklinge getrennt, um Schädlinge oder Pilze frühzeitig zu erkennen.
Langsames Umgewöhnen: Stelle sie nicht sofort ins starke Licht – gewöhne sie schrittweise an dein Grow-Setup.
Wurzelkontrolle: Falls die Wurzeln beschädigt wurden, hilft Wurzelstimulator zur Regeneration.
Optimale Bedingungen fürs Anwachsen
Damit deine Stecklinge gesund weiterwachsen, brauchen sie ideale Bedingungen:
Licht 16–18 Std. täglich, sanftes LED-/Neonlicht (nicht zu intensiv)
Luftfeuchtigkeit 70–80 % in den ersten Tagen
Temperatur 20–25 °C konstant
Substrat Lockere Erde, Kokos oder Steinwolle mit guter Drainage
Gießen Feucht, aber nicht nass – Staunässe unbedingt vermeiden!
Umtopfen und Weiterkultur
Sobald sich die Wurzeln gefestigt haben (meist 5–10 Tage nach der Ankunft), kannst du den Steckling in den finalen Topf oder in dein Hydro-/Erdsystem setzen.
Topfgröße: Starte mit 1–2 Liter, dann später größer.
Sanft düngen: In der Wachstumsphase leichte Nährstoffzufuhr starten – idealerweise mit organischem Grow-Dünger.
Trainingstechniken (optional): LST, Topping oder ScroG können helfen, die Pflanze kompakt und ertragreich zu halten.
Häufige Fehler beim Steckling-Growing
❗ Zu schnelles Umtopfen → schwache Wurzelbildung
❗ Direktes LED-Licht nach dem Einsetzen → Verbrennungen möglich
❗ Zu viel Wasser oder Nährstoffe → Wurzelfäule, Überdüngung
❗ Keine Quarantäne → Schädlingsbefall im Growraum
❗ Falscher pH-Wert → Nährstoffblockade
Bonus-Tipps für maximale Ergebnisse
Wurzelstimulator verwenden (z. B. Rhizotonic, Clonex Mist)
Mykorrhiza-Pilze oder Bakterienpräparate stärken das Wurzelnetz
Blattdünger in der Anfangsphase kann helfen, wenn die Wurzeln noch schwach sind
Luftbewegung durch Ventilator fördert kräftige Stämme und beugt Schimmel vor
Fazit: Mit Stecklingen erfolgreich growen
Stecklinge sind der schnelle und sichere Einstieg ins Growing – vorausgesetzt, du behandelst sie von Anfang an richtig. Mit den oben genannten Tipps kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen stressfrei anwachsen, gesund bleiben und am Ende eine starke Blütephase durchlaufen.
Achte auf Qualität, schaffe ein stabiles Klima und überfordere die jungen Pflanzen nicht. Dann steht deiner erfolgreichen Ernte nichts im Weg!